Abfall

Abfälle sehen vielleicht nicht immer appetitlich aus. Doch in den Mülleimern verbergen sich wertvolle Rohstoffe, mit denen wir, wenn wir sie effektiv nutzen, natürliche Ressourcen sparen können. Wenn wir etwa Metalle, Kunststoffe, Glas und Papier wiederverwerten, also recyceln, müssen weniger Erdgas, Erdöl und andere Bodenschätze verwendet werden, um neue Produkte herzustellen. Indem wir Müll trennen und helfen, ihn zu vermeiden, helfen wir also der Umwelt, werden unabhängiger von Energie liefernden Ländern und sparen dabei auch noch Geld.

  • Mülltrennen spart Energie und bewahrt wertvolle Ressourcen. Kunststoffe zum Beispiel werden aus fossilen Energieträgern wie Erdöl und Erdgas produziert. Abfall, der sortenrein voneinander getrennt ist, kann zu einem gewissen Teil als sogenanntes Recyclat wiederverwendet bzw. -verwertet werden. Auch das verbraucht Energie, jedoch lang nicht so viel, wie um neue Produkte herzustellen. Eine Pfandflasche aus Glas etwa kann bis zu 50-mal erneut befüllt, die Wurstverpackung kann später Teil einer Parkbank und die Milchtüte kann in einem Kunststoffrohr verarbeitet werden. Die Liste lässt sich beinahe endlos weiterführen. So werden aus alten Kleidern Putzlappen hergestellt, Essensreste wie Gurkenschalen oder der Brokkolistrunk werden zu Kompost verarbeitet und düngen später die Felder der Landwirte. Was zunächst unbrauchbar scheint, wird auf diese Weise wieder nutzbar gemacht. Der Müll wird selbst zu einer wichtigen Ressource. In der Abfallwirtschaft wird dieser Prozess als stoffliche Verwertung bezeichnet. Demgegenüber steht die thermische Verwertung[6]. Bleibt der Abfall unsortiert, kann er nicht mehr recycelt werden und wird verbrannt. Die daraus gewonnene Energie wird in Strom oder Wärme umgewandelt. Auch das ist effizient und deutlich besser, als den Abfall in Deponien zu lagern. In der Müllverbrennungsanlage sollte dennoch nur landen, was nicht mehr wiederverwertet werden kann. Im Grunde ist das nicht anders als mit dem Geschirr zu Hause. Dieses zerschlagen wir auch nicht nach jeder Nutzung. Schließlich wäre es viel zu teuer, aufwändig und wenig nachhaltig, ständig neue Teller und Tassen zu kaufen. Bei den Rohstoffen, die im Abfall stecken, ist es genauso, nur dass wir, wenn wir sie verschwenden, die Auswirkungen nicht sofort spüren.

  • Das Entscheidende ist das Material. Papier, Kunststoffe, Glas, organische Abfälle usw. werden voneinander separiert. Dabei ist es wichtig, dass sie weitgehend sauber sind. Man muss den Joghurtbecher oder die Thunfischdose dafür nicht auswaschen, aber sie sollten leer bzw. löffelrein sein – also gut mit einem Löffel ausgekratzt.

Gelbe Tonne: Wertstoffe

Die Gelbe Tonne ist die richtige Adresse für Verpackungen und andere Gegenstände aus Kunststoffen, Metallen und aus Verbundstoffen[9]. Gegenstände aus unterschiedlichen Materialien sollten soweit möglich in ihre Einzelteile zerlegt werden. Wer die Folie des Joghurtbechers oder die Lasche der Käseverpackung abzieht, erleichtert den Sortieranlagen die Arbeit. Beim Mülltrennen bereiten die Verbundstoffe die meisten Probleme. Sie bestehen aus mindestens zwei Materialien, die sich von Hand nur schwer voneinander trennen lassen. In die gelbe Tonne wandern sie allerdings nur, wenn sie vollflächig miteinander verbunden sind, etwa aluminiumbeschichtete Milchkartons.  

Kunststoffe  

  • • Plastikflaschen, die mit dem grünen Punkt gekennzeichnet sind
    • Folien Netze zum Beispiel von Zitrusfrüchten oder Kartoffeln
    • Verpackungen von Joghurt, Butter, Käse, Zahnpasta, Handcreme usw.
    • Gießkannen, Schüsseln oder Eimer
    • Kunststoffflaschen für Saft, Spülmittel, Speiseöl oder Shampoo
    • Schaumstoffe
    • CD-Hüllen ohne Inhalt

Metallabfall 

  • • Konservendosen
    • Flaschenverschlüsse wie Kronkorken oder Drehverschlüsse
    • Gegenstände aus Aluminium wie Folie oder Wegwerfgeschirr
    • Haushaltsgegenstände wie Töpfe, Pfannen und Besteck
    • Werkzeuge und Schrauben • Kaffeekapseln

Verbundstoffe

  • • Getränkekartons Leere
    • Verpackungen für Arzneimittel

Biomüll 

  • • Obst- und Gemüsereste
    • Eierschalen Blumen Tee- und Kaffeefilter Küchenpapier • Gartenabfälle

Grüne oder  braune Tonne: Biomüll

In die Biotonne kommen alle organischen Abfälle. Hierzu gehören alte Lebensmittel sowie Gemüse- und Obstreste ohne Verpackung und unabhängig davon, ob sie roh oder gekocht sind, Eierschalen, Blumen, Gartenabfälle aber auch Küchenpapier und Tee- und Kaffeefilter. Ist der Abfall sehr feucht, sollte er zunächst in Papier gewickelt werden. Auch Papiertüten vom Bäcker oder vom Obstkauf können dafür genutzt werden. Ob Fleisch- oder Fischreste in der Biotonne entsorgt werden dürfen, ist regional unterschiedlich  und sollte in der Kommune erfragt werden.   

Restmüll 

  • • Haustierstreu
    • Verschmutztes Papier wie z.B. Taschentücher Hygieneartikel und Windeln
    • Staubsaugerbeutel
    • Zigarettenkippen

Schwarze Tonne: Restmüll

Der Name sagt es bereits: In die Restmülltonne kommt alles, was keinen Platz in den anderen Abfalleimern gefunden hat, ­ also die Reste. Die Entsorgung dieser Abfälle ist besonders aufwändig. Deshalb fallen hierfür auch die meisten Gebühren an. Allein um diese gering zu halten, lohnt es sich, den Müll richtig zu trennen.   

Altpapier 

  • • Zeitungen
    • Büropapier
    • Papiertüten
    • Prospekte
    • Bücher
    • Hefte
    • Papierverpackungen
    • Kartons

  • • Tapeten
    • Verschmutztes Papier, z.B. benutzte Papiertaschentücher
    • Beschichtetes Papier, z.B. Fotopapier • Fax- und Thermodruckpapier (z. B. Kassenbons oder Fahrkarten aus dem Automaten, diese gehören in die Restmülltonne)
    • Medikamente

Blaue Tonne: Altpapier

Papier und Pappe lassen sich besonders gut recyceln. Etwa drei Viertel des jährlich in Deutschland produzierten Papiers wird aus Altpapier hergestellt.  Für die Zeitungen, Magazine, Kartons oder Papiertaschentücher, die daraus entstehen, muss kein einziger Baum gefällt werden. Außerdem verbraucht das Recycling rund 60 Prozent weniger Energie als die Herstellung von neuem Papier.   

  • Gegenstände, die zu groß oder unpassend für die Mülltonne sind, gelten als Sperrmüll. Dazu zählen ausgemusterte Möbel, Matratzen, Teppiche, unbehandeltes Holz und auch Tapetenreste. Die Entsorgung ist unterschiedlich geregelt. In manchen Kommunen wird der Sperrmüll an festgelegten Tagen kostenfrei abgeholt, in anderen muss dafür eine Gebühr entrichtet werden. Sperrmüll kann man auch in extra dafür vorgesehenen Wertstoffhöfen abgeben. Näheres erfährt man bei seinem zuständigen Entsorger und im Abfallkalender der eigenen Kommune.

  • Hier werden nach weißer, grüner oder brauner Farbe alle leeren Glasflaschen oder Gläser ohne Pfand gesammelt. Blaues oder andersfarbiges Glas gehört in den Behälter für Grünglas. Die Deckel aus Kunststoff oder Metall kommen in die Gelbe Tonne.

    Darf nicht in die Glascontainer:

    • Flaschen aus Steingut
    • Glühbirnen
    • Feuerfestes Glasgeschirr
    • Keramik und Porzellan

  • Plastikflaschen, Glasflaschen oder Getränkedosen mit einem dieser Aufdrucke können in Supermärkten oder Getränkemärkten zurückgegeben werden. Sie werden dort entweder von Hand gezählt oder am Leergutautomaten abgegeben. Mit dem Bon erhält man an der Kasse für jede Flasche acht bis 25 Cent Pfand zurück.

  • Das schonmal vorweg: Medikamente dürfen unter keinen Umständen in die Toilette oder in die Spüle geschüttet werden! Sind die Wirkstoffe erst einmal in die Kanalisation gelangt, bekommt man sie aus dem Wasserkreislauf nicht mehr heraus. Denn auch in der Kläranlage können die Überreste nicht herausgefiltert werden. Wohin also mit den Pillen und Säften? Viele Apotheken nehmen die übrig gebliebenen Arzneien an, ebenso regional unterschiedliche Sammelstellen. In der Regel lässt sich Medizin aber über den Restmüll entsorgen.

  • Laptop, Handy, Toaster, Waschmaschine, Bügeleisen, Fernseher, blinkende Turnschuhe – in einem Haushalt kann sich reichlich Elektroschrott ansammeln. Technik gehört weder in die Gelbe Tonne noch in die Restmülltonne, denn die Geräte haben wertvolle Rohstoffe zu bieten und enthalten schädliche Gifte. Stattdessen lassen sie sich umweltschonend und kostenlos im Wertstoffhof abgeben. Auch der Handel nimmt alte Geräte kostenfrei zurück, ab einer Verkaufsfläche über 400m2 sind Händler sogar dazu verpflichtet. Das gilt etwa für Lebensmittelhändler und Discounter, die Elektrogeräte anbieten. Wer ein größeres Gerät kauft, hat zudem Anspruch darauf, dass der Verkäufer das Altgerät entsorgt

  • Batterien enthalten gesundheits- und umweltgefährdende Stoffe und dürfen deshalb nicht über den Hausmüll entsorgt werden. Dafür wären sie auch zu schade, denn Hauptbestandteil sind Metalle, die eine wertvolle Ressource darstellen. Man kann sie aber in zahlreichen Supermärkten, Elektrogeschäften oder Drogerien in dafür vorgesehenen Sammelboxen entsorgen. In manchen Kommunen kann man Altbatterien auch bei Recyclinghöfen oder Schadstoffmobilen abgeben

  • Energiesparende LED- und Leuchtstofflampen dürfen nicht in die Mülltonne geworfen werden. Sie enthalten giftiges Quecksilber und müssen deshalb unversehrt bei kommunalen Sammelstellen für Elektroschrott, in Baumärkten, Elektrofachgeschäften, bei Lebensmittelhändlern oder in anderen Läden, die Elektroartikel verkaufen, abgegeben werden. Alte Glühbirnen können hingegen im Restmüll entsorgt werden

  • ProduktbeschreibungCDs und DVDs bestehen aus wertvollen Rohstoffen und lassen sich gut recyclen.In vielen Geschäften kann man ein paar CDs unkompliziert abgeben. Wenn es mehr sind, bringt man sie zum Wertstoffho

  • Auch in Druckerpatronen verbergen sich Umweltgifte. Deshalb ist es verboten, sie im Hausmüll zu entsorgen. Stattdessen kann man sie in Wertstoffhöfen, Elektrogeschäften und anderen Läden, die Elektronik verkaufen, abgeben

  • Rund 60 Kleidungsstücke kaufen die Menschen in Deutschland laut Bundesumweltministerium pro Jahr, 40 Prozent davon wird nur wenig oder gar nicht getragen. Vor allem bei Kinderbekleidung kommt schnell viel zusammen. Doch ausgesonderte Hosen, Jacken und T-Shirts sind zu schade für die Abfalltonne. Sie können als Secondhand-Kleidung wiederverwendet, als Putzlappen und Dämmstoffe verarbeitet oder deren Fasern recycelt werden.

    Caritas

    Heilsarmee

    DRK

  • Tomaten, Gurken, Paprika, Kräuter, Zitronen, Äpfel, Orangen: am besten lose, also ohne Verpackung kaufen und in einen mitgebrachten Beutel tun. Manchmal geht das nicht. Wenn es nur abgepacktes Obst und Gemüse gibt, kann man diese Verpackungen direkt hinter der Kasse in den passenden Abfallbehälter entsorgen. Dann ist man die Verpackung gleich los und muss sie nicht nach Hause tragen

  • Wegwerfprodukte lassen sich, wie der Name schon sagt, nur einmal nutzen. Ist der Pappbecher für den Kaffee unterwegs geleert, der Rasierer benutzt, die Fotokamera leer geknipst, landen all diese Objekte im Müll. Das Gute: Für all diese Produkte gibt es Alternativen, die man lange benutzen.

  • In deutschen Geschäften gibt es keine kostenlosen Plastikbeutel mehr. Wer keine Tragetasche dabei hat, muss sie also teuer kaufen. Schon deshalb lohnt es sich, eine eigene Stofftasche oder einen Korb mitzunehmen.

  • Es gibt Schuhe, Möbel, technische Geräte und allerlei andere Waren, denen man bereits ansieht, dass sie weder haltbar noch reparaturfreundlich sind. Man kann es vor dem Kauf natürlich nie ganz genau wissen, aber je qualitativ hochwertiger die Produkte, desto langlebiger sind sie.

  • Die Deutschen verbrauchen pro Jahr so viel Papier wie die Menschen in Afrika und Südamerika zusammengenommen. Für die Herstellung von Papier braucht es nicht nur Unmengen an Wasser, Holz und Energie. Die Flut an Blättern, Pappen, Zeitungen etc. erzeugt zudem riesige Müllberge. Schnell hat man eine Notiz auf ein Blatt gekritzelt und es im Anschluss entsorgt. Besser ist es, den Platz auszunutzen und Papier beidseitig zu beschreiben oder zu bedrucken. Auch Kartons können mehrfach verwendet werden.

  • Das Leitungswasser[16]in Deut-schland hat je nach Region eine gute bis sehr gute Qualität. Laut Umweltbundesamt ist es das am besten kontrollierte Lebensmittel im Land überhaupt. Man muss also gar nicht viel Geld ausgeben und schwere Flaschen tragen, um seinen Durst zu stillen: Einfach den Hahn aufdrehen und trinken. Das spart Geld und Ressourcen, denn für Trinkwasser aus dem Hahn müssen keine Tetra-Packs, Plastikflaschen oder andere Behältnisse produziert und Energie für die Produktion verwendet werde

  • Wer eine nachfüllbare Trinkflasche mit Leitungswasser befüllt, ist auch außerhalb der eigenen vier Wände versorgt. In vielen Städten gibt es

    öffentliche Brunnen, aus denen man trinken kann. Darüber hinaus kann man in zahlreichen Geschäften und Restaurants seine Wasserflasche auffüllen. Wo und wie, erfährt man hier:

    Trinkwasser unterwegs

    Refill Deutschland