Energie

Energie ist lebensnotwendig. Wir brauchen sie, um zu heizen, um zu kochen, um die Wäsche zu waschen oder die elektrische Zahnbürste aufzuladen. Viele Menschen könnten ohne Strom nicht arbeiten und Geld verdienen, um ihre Familien zu ernähren.

Waren, die für uns alltäglich sind, könnten nicht mehr produziert werden. Medikamente etwa, Brot oder Kleidung. Kaum auszumalen, wenn uns die Energie irgendwann ausgehen sollte. Doch genau das ist möglich. Denn wenn wir weiterhin in immer schnellerem Tempo unsere Ressourcen verfeuern, werden die Quellen versiegen. Strom und Wärme erzeugen wir nach wie vor zu einem großen Teil durch fossile Energieträger wie Erdgas und -öl. Doch diese Ressourcen sind begrenzt. Und je mehr davon verbrannt werden, desto mehr Kohlendioxid wird in die Atmosphäre freigesetzt. Das verstärkt den Treibhauseffekt und begünstigt den Klimawandel. Jede Kilowattstunde Strom, die wir einsparen, hilft dem Klima und unserem Geldbeutel. Denn Energie war noch nie so teuer wie heute. 

Jede Kilowattstunde zählt

Jahrelang hat sich Deutschland auf russisches Gas, Öl aus dem Nahen Osten und Solarzellen aus China verlassen und dabei
Menschenrechtsverletzungen ignoriert. Spätestens seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ist jedoch deutlich, dass Energie als politisches Druckmittel verwendet wird. Was in Deutschland kaum jemand für möglich hielt, ist nun Realität: Die Preise für Strom, Öl und Gas auf dem Weltmarkt bewegen sich auf einem historisch hohen Niveau. Energie ist knapp und teuer und Energiesparen ist das Gebot der Stunde.  

  • Die beste Energie ist die, die wir gar nicht erst verbrauchen. Jede Kilowattstunde, die wir einsparen, hilft dabei, energiepolitisch unabhängiger zu werden. Sie schont unseren Geldbeutel und das Klima. Wenn alle Menschen die Heizung nur um ein bis zwei Grad Celsius herunterdrehen, tragen sie massiv dazu bei, dass die deutschen Gasreserven auch für den kommenden Winter reichen. Sparen ist das eine, aber auch unsere Quellen, aus denen wir Energie beziehen, müssen sich verändern. In Deutschland sind zum Beispiel 21 Millionen Haushalte auf Erdgas angewiesen. Im Gegensatz zu erneuerbaren Energiequellen wie Sonnen-, Wind- sowie Wasserkraft sind fossile Rohstoffe nicht unendlich verfügbar und belasten das Klima. In Deutschland erzeugt die Stromerzeugung die meisten Treibhausgase. Allerdings sind Windräder, Solaranlagen usw. nur in Verbindung mit einer effizienten Nutzung nachhaltig. Wenn weniger Energie verbraucht wird, müssen beispielsweise auch weniger Solaranlagen produziert werden.

    •  Fossile Energieträger wie Kohle, Gas und Öl sind endlich. Sie stehen uns nicht für alle Zeit zur Verfügung.

    •     Wenn wir Energie aus fossilen Quellen verbrennen, wird CO2 freigesetzt. Das Treibhausgas schadet der Atmosphäre und verstärkt den Klimawandel.

    •    Energie ist sehr teuer und macht uns energiepolitisch abhängig von Ländern mit autoritären Regierungen. Wenn wir weniger Strom und Wärme verbrauchen, sparen wir bares Geld.

Energieanbieter wählen

Wer in Deutschland eine neue Wohnung bezieht, muss sich zunächst für einen Energieversorger entscheiden. Die Märkte für Strom und Gas unterliegen hier dem freien Wettbewerb. Das bedeutet, dass sich zahlreiche Lieferanten den Energiemarkt teilen und die Verbraucher:innen selbst wählen können, wer sie mit Strom und Gas versorgen soll. Die Preise pro Kilowattstunde und die Quellen, aus denen die Energie gewonnen wird, unterscheiden sich zum Teil erheblich. Manche Unternehmen setzen anteilig mehr auf fossile Energieträger wie Kohle und Gas, andere auf erneuerbare Energien. Schon mit der Wahl des Energielieferanten lassen sich Geld und CO2 einsparen.  

  • Im Internet gibt es zahlreiche unabhängige Vergleichsportale, die einen Überblick über die in der jeweiligen Region zur Verfügung stehenden Energieversorger geben. Bei besonders günstigen Angeboten und verlockenden Prämien sollte man jedoch immer auch einen Blick ins Kleingedruckte werfen. Die besonders preiswerten Energiediscounter werben zunächst mit günstigen Abschlägen, die sich jedoch nach einem festgelegten Zeitraum erheblich erhöhen können. Während viele kommunale Versorger wie Stadtwerke eine langfristig angelegte Beschaffungsstrategie haben, spekulieren die Billiganbieter auf günstige Preise an der Börse und beziehen ihre Energie meist kurzfristig.

    Das kann gut gehen, solange die Preise im Welthandel niedrig sind. Doch welche Auswirkungen diese Art der Beschaffung haben kann, sah man nach Ausbruch des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine. Die Preise für Strom und Gas an der Börse explodierten, so dass die Energie-Discounter, die auf günstige Preise gewettet hatten, die nötigen Energiemengen nicht mehr beschaffen konnten. Die Folge: Viele Unternehmen gingen pleite. Betroffene Kund:innen erhielten oftmals bereits eingezahlte Guthaben nicht mehr zurück. Mit Energie wurden sie dennoch versorgt: vom Grundversorger, also dem größten Energieversorger ihrer Region. Diese so genannte Ersatzversorgung ist jedoch deutlich teurer als die Tarife für Bestandskunden. Auf der Suche nach einem Energieversorger gilt es also, einiges zu beachten:

    •   Ggf. auf Preisgarantie achten.

    •   Sollten ausschließlich sehr teure Tarife verfügbar sein, ist es sinnvoll, eine kurze Vertragslaufzeit[13] zu wählen und den Grundversorgungstarif in die Suche miteinzubeziehen. Dieser lässt sich innerhalb von 14 Tagen wieder kündigen. In manchen Regionen in Deutschland ist er zudem der derzeit günstigste Tarif.

    •  Bei Lockangeboten durch Bonuszahlungen und Prämien sollte man vorsichtig sein. Die Anbieter holen sich die Kosten über Umwege zurück, etwa durch höhere Preise im zweiten Jahr.

    •   Informationen über den Anbieter einholen: Wenn Kontaktmöglichkeiten auf der Webseite fehlen, sollte man dringend Abstand von einem Vertragsabschluss nehmen. Auch wenn die Produkte nur dürftig beschrieben sind und wenig über das Unternehmen mitgeteilt wird.